SEGELLIBELLEN (Libellulidae)
Gattung Crocothemis (1 Art in Deutschland)
Feuerlibelle (Crocothemis erythraea)
Flügelspannweite: 5,5-6cm
Gefährdungsgrad: keine Einstufung
Flugzeit: Mai bis August
Lebensraum: bevorzugt stehende Gewässer
Gattung Libellula (3 Arten in Deutschland)
Vierfleck (Libellula quadrimaculata)
Flügelspannweite: 7-8,5cm
Gefährdungsgrad: Nicht gefährdet
Flugzeit: Mai bis August
Lebensraum: Stehende Gewässer aller Art
Diese schöne Libelle sieht man manchmal erst auf dem zweiten Blick. Auf den Flügeln befinden sich in der Mitte des Flügels (Nodus) am oberen Rand die charakteristischen Markierungen. Diese können unterschiedlich stark ausgesprägt sein.
Die Männchen und Weibchen unterscheiden sich nicht wesentlich in der Färbung voneinander. Lediglich die Form der Hinterleibsanhänge sind zur Identifizierung des Geschlechts ausschlaggebend. Wieder typisch für die Gattung Libellula ist der dreieckige dunkle Fleck der Flügelbasis auf dem hinteren Flügelpaar.
Plattbauch (Libellula depressa)
Flügelspannweite: 7-8cm
Gefährdungsgrad: Nicht gefährdet
Flugzeit: Mai bis Juli
Lebensraum: Stehende Gewässer, vorwiegend kleine Tümpel und Teiche
Diese Segellibelle hat ein sehr breites und kurzes Abdomen. Das unterscheidet sie auch von möglichen Verwechslungsarten. Die Weibchen erinnern im Flug an eine riesige Wespe. Das auf den ersten beiden Bildern gezeigte Plattbauchmännchen partrollierte an einer am Waldrand gelegenen größeren Pfütze.
Der Plattbauch ist eine Pionierlibelle, die neu geschaffene Gewässer ohne jegliche Vegetation annimmt. Eine alte Namensgebung ist auch "Bombentrichterlibelle".
Spitzenfleck (Libellula fulva)
Flügelspannweite: 7,5-8cm
Körpergröße: 4,2-4,5cm
Larvalentwicklungsdauer: 2 Jahre
Gefährdungsgrad: 2.- Stark gefährdet
Flugzeit: Mai bis Juni
Lebensraum: Stehende und langsam fließende Gewässer mit Schilfufern
Der Spitzenfleck erhielt seinen Namen wegen der Färbung an den Spitzen aller Flügel. Diese können unterschiedlich ausgeprägt sein.
Bei den Männchen fast nicht zu erkennen, sieht man dieses Merkmal bei den Weibchen oft deutlicher. Siehe Bild (Paarungsrad)
An der Flügelbasis hat L. f. , ähnlich wie der Plattbauch und der Vierfleck, eine dunkle, dreieckige Form ausgebildet.
Mögliche Verwechslungsarten: Sämtliche Orthetrum-Arten (Blaupfeile), eventuell auch Libellula depressa (Plattbauch),
außerdem die Weibchen und junge Männchen des Epitheca bimaculata (Zweifleck).
Video: Spitzenfleck auf Ansitz.
Gattung Orthetrum (4 Arten in Deutschland)
Großer Blaupfeil (Orthetrum cancellatum)
Flügelspannweite: 7,5-9cm
Gefährdungsgrad: Nicht gefährdet
Flugzeit: Mai bis August
Lebensraum: Teiche und Seen, bevorzugt Sand- oder Kiesufer
Diese Art hat die Angewohnheit vermehrt auf Wegen und unbewachsenen Flächen, wie z.B. Holzbrettern zu sitzen.
Wie alle Segellibellen winkelt sie dabei die Flügel stark nach vorn ab, sodass die Flügelenden weit über den Kopf hinaus ragen. Die wissenschaftliche Bezeichnung weißt auf das "gegitterte" Hinterteil der weiblichen Tiere hin. Die Augen beider Geschlechter sind dunkelgrün. Alte Weibchen weisen auch eine leichte Bereifung auf. Die Flügel sind klar, mit keinerlei Färbung ausgestattet.
Kleiner Blaupfeil (Orthetrum coerulescens)
Flügelspannweite: 6-7cm
Gefährdungsgrad: 2. - Stark gefährdet
Flugzeit: Mai bis August
Lebensraum: Flache, langsam fließende Bäche und Gräben, auch Hangquellmoore
Südlicher Blaupfeil (Orthetrum brunneum)
Flügelspannweite: 7-7,5cm
Gefährdungsgrad: 3.- Gefährdet
Flugzeit: Juni bis August
Lebensraum: Flache, stehende Kleingewässer, Sand- und Kiesgruben
Östlicher Blaupfeil (Orthetrum albistylum)
Flügelspannweite: 7,5-8,5cm
Gefährdungsgrad: 1.- Vom Aussterben bedroht
Flugzeit: Juni bis September
Lebensraum: Stehende Gewässer
Gattung Sympetrum (9 Arten in Deutschland)
Mit 9 Arten in Deutschland ist die Gattung der Heidelibelle die umfangreichste. Viele sind Ubiquisten und an keine besonderen Lebensräume gebunden (z. B. S. vulgatum, S. striolatum oder S. sanguineum).
Die deutsche Bezeichnung Heidelibelle hat der Dichter Hermann Löns (1866-1914) geprägt, der diese Libellen vermehrt über die „Heide“ fliegen sah.
Außer den 2 Ausnahmen S. pedemontanum und S. flaveolum haben sie weitestgehend durchsichtige, klare Flügel. Die Körperfarbe der Männchen von 8 Arten ist rötlich. Nur S. danae ist mit der schwarzen Färbung eine Besonderheit. Je nach Alter und Außentemperatur ist das aber auch sehr variabel. Die Weibchen sind von kräftigen Gelbtönen über Beige und Rottönen mit entsprechender Zeichnung sehr unterschiedlich gefärbt. Alte Weibchen ähneln manchmal auch den Männchen.
Schwarze Heidelibelle (Sympetrum danae)
Flügelspannweite: 4,5-5,5cm
Körpergröße: 2,9-3,4cm
Gefährdungsgrad: Nicht gefährdet
Flugzeit: Juli bis September
Lebensraum: Stehende Gewässer aller Art
Die Einzige der Gattung Sympetrum in Deutschland ohne jegliche Rotfärbung. Die Männchen sind nach der Ausfärbung fast durchgehend schwarz mit wenigen dreckig gelben Stellen an den Brustseiten. Die Weibchen und die jungen Männchen sind am Thorax zitronengelb mit kräftig dunklen, doppelten Seitenstreifen, welche drei helle Punkte einschließen. Das Abdomen ist eher sonnengelb mit arttypischer Zeichnung.
Die Segmente 8 bis 10 der Weibchen sind dunkel mit hellen Punkten. Im Alter werden sie graubraun und wirken im Ganzen sehr zierlich.
Blutrote Heidelibelle (Sympetrum sanguineum)
Flügelspannweite: 5-6cm
Körpergröße: 3,4-3,9cm
Gefährdungsgrad: Nicht gefährdet
Flugzeit: Juli bis September
Lebensraum: Stehende Gewässer
Eine Hochsommerart die etwas zierlicher gebaut ist wie die Verwechslungsarten Sympetrum vulgatum (Gemeine Heidelibelle) und Sympetrum striolatum (Große Heidelibelle). Durch ihre „blutrote“ Färbung der Stirn und des Abdomens, welches auch etwas keulenartig verdickt ist, sind die Männchen gerade bei hoher Umgebungstemperatur gut zu identifizieren. Ein weiteres Merkmal sind auch die schwarzen Beine.
Die Weibchen und junge Männchen besitzen auf der Oberseite eine hellgelbe bis braune Pigmentierung. Auf der Unterseite sind die Weibchen blau bereift. Im Alter nehmen sie auch in manchen Fällen eine rötliche Färbung an.
Video: Tandem der Blutroten Heidelibelle bei der Eiablage
Video: Wespe "zerlegt" ins Wasser gefallene Libelle
Gefleckte Heidelibelle (Sympetrum flaveolum)
Flügelspannweite: 5-6cm
Körpergröße: 3,2-3,7cm
Gefährdungsgrad: 3.- Gefährdet
Flugzeit: Juni bis September
Lebensraum: Flache, stark verwachsene Gewässer
Das „Gefleckt“ im Artnamen bezieht sich in diesem Fall auf gut erkennbare Flecken der Flügel. Beide Geschlechter haben an der Basis der hinteren Flügel eine gelbe Färbung, die unterschiedlich ausgeprägt sein kann.
Große Heidelibelle (Sympetrum striolatum)
Flügelspannweite: 5,5-6,5cm
Körpergröße: 3,5-4,4cm
Gefährdungsgrad: Nicht gefährdet
Flugzeit: Juli bis Oktober
Lebensraum: Stehende Gewässer aller Art
Erkennungsmerkmal sind die deutlichen gelben Streifen an den schwarzen Beinen. Das Abdomen ist bei beiden Geschlechtern eher zylindrisch. Wenn man die Möglichkeit hat das Gesicht genauer zu betrachten, ist auch noch zu sehen, dass ein schwarzer Querstreifen zwischen den Augen vorhanden ist, welcher nicht an den Augen weiter in Richtung Fresswerkzeuge verläuft (siehe Gemeine Heidelibelle).
Gemeine Heidelibelle (Sympetrum vulgatum)
Flügelspannweite: 5,5-6,5cm
Körpergröße: 3,5-4,0cm
Gefährdungsgrad: Nicht gefährdet
Flugzeit: Juli bis November
Lebensraum: Stehende Gewässer aller Art, auch Gartenteiche
Gelb gestreifte Beine, leicht verbreitertes Abdomen und als Gesichtszeichnung ein schwarzer Querstreifen, welcher weiter an den Augen entlangführt, sind typisch. Sie ist noch bis in den späten Herbst anzutreffen.
Sumpf-Heidelibelle (Sympetrum depressiusculum)
Flügelspannweite: 5-6cm
Gefährdungsgrad: 2.- Stark gefährdet
Flugzeit: Juli bis Oktober
Lebensraum: Flache, dicht bewachsene Moor- und Sumpfgewässer
Frühe Heidelibelle (Sympetrum fonscolombii)
Flügelspannweite: 5,5-6,5cm
Gefährdungsgrad: Keine Bewertung
Flugzeit: Mai bis September
Lebensraum: Stehende Gewässer, Kiesgruben
Südliche Heidelibelle (Sympetrum meridionale)
Flügelspannweite: 5,5-6,5cm
Gefährdungsgrad: Keine Bewertung
Flugzeit: Juli bis September
Lebensraum: Stehende, dicht bewachsene Gewässer
Gebänderte Heidelibelle (Sympetrum pedemontanum)
Flügelspannweite: 4,5-5,5cm
Gefährdungsgrad: 3.- Gefährdet
Flugzeit: Juli bis Oktober
Lebensraum: Kiesgruben, stehende, dicht bewachsene Gewässer
Gattung Leucorrhinia (5 Arten in Deutschland)
Große Moosjungfer (Leucorrhinia pectoralis)
Flügelspannweite: 5,5-6,5cm
Gefährdungsgrad: 2.- Stark gefährdet
Flugzeit: Mai bis Juli
Lebensraum: Stehende Gewässer, Zwischenmoorgewässer
Zierliche Moosjungfer (Leucorrhinia caudalis)
Flügelspannweite: 6-6,5cm
Gefährdungsgrad: 1.- Vom Aussterben bedroht
Flugzeit: Mai bis Juli
Lebensraum: Torfgewässer und alte Flussarme mit starker Schwimmblattvegetation
Nordische Moosjungfer (Leucorrhinia rubicunda)
Flügelspannweite: 5,5-6,5cm
Gefährdungsgrad: 2.- Stark gefährdet
Flugzeit: April bis Juli
Lebensraum: Hochmoore und Moorseen
Kleine Moosjungfer (Leucorrhinia dubia)
Flügelspannweite: 5-6cm
Gefährdungsgrad: 2.- Stark gefährdet
Flugzeit: Mai bis August
Lebensraum: Hochmoore und Moorseen
Östliche Moosjungfer (Leucorrhinia albifrons)
Flügelspannweite: 5,5-6cm
Gefährdungsgrad: 1.- Vom Aussterben bedroht
Flugzeit: Mai bis Juli
Lebensraum: Torfgewässer und Gewässer mit schilfbewachsenen Uferzonen